Auf den Spuren der alten Handwerker: Haus der Gesellen in Hermannstadt

Auf den Spuren der alten Handwerker: Haus der Gesellen in Hermannstadt

Tudor-Dan Ravoiu

Das Haus der Gesellen

Weniger bekannt, aber vielleicht ebenso wichtig wie andere Sehenswürdigkeiten in Hermannstadt, sollten Sie das Haus der Gesellen unbeding besuchen. Vielleicht vor dem erzählt der Geschichte der Gesellen sollten wir Ihnen sagen, wer die Gesellen sind.

Die Geschichte der Gesellen

Die Geschichte der reisenden Gesellen beginnt im fünfzehnten Jahrhundert in ganz Europa, genau dann, als man die Organisation und die Ausbildung der mittelalterlichen Zünfte begann. Am Ende jeder Ausbildung erhalten die jungen unverheirateten Gesellen ein Zertifikat für professionelle Reisen, in Deutsch *Wanderschaft* genannt.

Aufgaben der Gesellen

Was sind die Aufgaben der Gesellen:

  • Die Reise dauert drei Jahre und einen Tag. Während der Reise dürften Sie in nicht weniger als 50 Meilen von zu Hause sein.
  • Sie dürfen nicht länger als drei Monate an einem Ort sein.
  • Sie müssen immer ihre traditionellen Kostüme tragen.
  • Sie müssen immer in einer der Taschen ein Holz-Meter und in der anderen Tasche ein Geldschein oder eine Münze haben, wenn sie das Haus verlassen; man muss diese aber wieder nach Hause bringen.
  • Sie müssen den Hut überall tragen, aus dem Tisch und in ihren Zimmern.

Bruderschaften der Gesellen

Massives Wachstum der Städte Kronstadt und Hermannstadt im Mittelalter brachte die ersten Bruderschaften der Gesellen zusammen. In Kronstadt, zum Beispiel, erscheinen im Jahr 1463 die ersten Bruderschaften der Schuhmacher Gesellen und in Hermannstadt, im frühen sechzehnten Jahrhundert, die Bruderschaften der Schmiede und Webers Gesellen.

Mit der Abschaffung der Zünfte in Siebenbürgen in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts begannen auch die Gesellen zu verschwinden. Nur in bestimmten Teilen Europas wurde ihre Tradition bewahrt.

Im Jahr 2002, nach mehr als 200 Jahren, kamen sie zurück nach Hermannstadt. Im Jahr 2007 wurde in Hermannstadt ein Haus der Gesellen eröffnet, die erste dieser Art außerhalb von Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Seitdem kommen Dutzende von Gesellen im Sommer, aus ganz Europa nach Hermannstadt, um verschiedene Restaurierungsarbeiten an Gebäuden in der Altstadt durchzuführen.

Traditionelle Kleidung der Gesellen

Ihre traditionellen Kleider, an denen man Sie erkennen kann, sind:

  • der gestärkte Kragen
  • weißes Hemd
  • Schlaghosen
  • Weste mit acht Knöpfen (eine für jede Stunde Arbeit pro Tag)
  • Jacke mit sechs Knöpfen (für jeden Arbeitstag der Woche)

Das Haus der Gesellen in Hermannstadt ist leicht zu finden, es ist in der Nähe des Huet Platzes. Darüber hinaus befindet sich beim Eingang ein großer Holzpfahl. Derzeit werden in ganz Europa etwa 800 reisende Gesellen geschätzt, die meisten von ihnen in Deutschland.

Credit foto:

  • badorgood.com
  • photomagazine.com
  • cartitaplimbareata.ro

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